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Sonntag, 4. Februar 2018

Arthur am Sonntag 50 ER SELBST, er selbst ...hat es in der Hand!!!

Ha, da wird gleich der Arthur heraus gewieselt kommen auf die Terrasse - frühstücken in der Sonne - während wir uns hier
durch die Nebelsuppe quälen.
Auch am späten Nachmittag ist es in Marbella viel länger hell als in Wien - da war der Arthur gestern noch am Meer , am Paseo Maritimo, lässig sitzen die Leute in der Sonne, snacken,
lassen die Seele baumeln...
Den Arthur hats aber nicht lange ruhig am Restaurant Tisch und auf dem Sessel gehalten - direkt zum Meer muss er,
nix wie hinein möchte er...
Leider, leider, geht nicht  - aber Sandspielen geht, Steinewerfen, Gatsch machen - bei Sonnenschein noch um 18.00 -
während die Moa zu dieser Zeit schon in jedem Zimmer das Licht anknipsen muss.
Also für Wiener Sonntagsgeschichten hat der
Arthur heute sicher keine Zeit ... sicher wartet er auch schon
ungeduldig, dass er mit dem Roller hinaus kann.
Der ist ja unentbehrlich, die Mama hat ihn natürlich mitgenommen - schon "auf ganz groß"
ist der Roller nun eingestellt, das heißt mit hoher Lenkstange. Nicht, weil er, der Arthur soo groß wäre - aber weil der Arthur so profimäßig dahin flitzt, das ginge mit dem "Kleinkind-Modell" nicht mehr. Der Mama erklärt der Arthur auch, warum die Moa von hoch oben am Kasten die neue höhere Lenkstange geholt hat
(die erst für viel größere Kinder ist):
"Muss ich ganz gerade stehen, damit ich die Leute auf dem Gehsteig gut sehe" Nur so kann er bei seiner Geschwindigkeit ausweichen - bei der viel kürzeren Lenkstange fahren die Kinder noch gebückt, sehen mehr den Gehsteig als die Menschen
Warum die Moa das erzählt?
Die Geschichte in ihrem Sonntagsbuch erinnert sie nämlich an den Arthur - der nicht einfach nur so mit Blick auf den Boden "dahinfährt" - sondern der Menschen haarscharf beobachtet.
Der Menschen "sehen" will.
Dem Arthur fallen Stimmungen auf, er bemerkt es sofort, wenn jemand bedrückt oder seltsam wirkt.
Auf "unserem" Bahnhof gibt es genug Menschen, die er studieren kann. Ankommende, Abfahrende,
einige, die nur herumlungern
Arthur fragt: "Mann schläft auf der Bank, krank?" -
"Frau traurig?"  er sieht eine Dame, die nur langsam mit ihren schweren Taschen am Bahnsteig entlang geht. Auch bei Kindern erkennt er oft schon an
der Körperhaltung : "Bub sehr traurig" -
"Bub möchte auch mitspielen"   "Mädchen sehr zornig"
"Kind will auch eine Schaufel"
Dabei hat der Arthur nun eine bedeutende Erfahrung gemacht:
ER SELBST - ER SELBST
löst verschiedene Stimmungen aus. Von ihm selbst kann es abhängen, ob sich ein anderer gut oder traurig fühlt. Entdeckt hat der Arthur das beim
handy Video schauen. Seine Mama nimmt ja immer wieder kleine Szenen auf und da sieht sich Arthur, wie er gemeinsam mit Freund Arthur beim Wohnzimmer Tisch spielt.
Beide Buben sitzen einträchtig nebeneinader, sie wollen zeichnen und mit Stempeln spielen - da plötzlich aber reißt der Arthur alle Stempel an sich .... der andere Gast-Arthur hat nun nichts mehr in der Hand ... man sieht wie verdattert und traurig er nun
drein schaut, er jammert nicht und schreit nicht...aber in seinen Augen und seiner
ganzen Körperhaltung erkennt man: traurig, traurig, traurig.
So macht das alles keinen Spaß mehr!
Ja, da sitzt nun der Gastgeber Arthur, presst mindestens 6 Stempel an sich ....

ganz gierig ist er - "haben haben haben"
Alles selbst in sich hinein stopfen!!! - bis die Backen platzen!!!
Bis er aber doch plötzlich merkt:
"Jetzt ist aber mein Freund traurig. Das ist nicht gut,
wenn ich alles nur an mich reisse.... "
Am Video sieht man dem Arthur an, wie er nachdenklich wird, abeer auch, dass es ihn einen kleinen innerlichen Kampf kostet,
dem anderen Arthur die Hälfte der Stempel abzugeben -
ABER er schafft es - und NUN strahlt sein Freund...
Alles ist wieder gut, beide Buben spielen noch lange weiter...
Es war nur eine ganz kurze Episode - aber der Arthur hat erkannt:
es liegt auch an ihm, ob Andere sich freuen
oder traurig sind ....
Immer wieder und immer wieder schaut sich der Arthur nun
diese kleine Szene am Video an - er kommentiert, was er sieht
"Arthur nimmt alles" -
"Anderer Arthur, anderer Arthur sehr traurig
"Arthur alle Stempel.."
und dann zelebriert Arthur seine Verhaltensänderung:
"Arthur schaut, Arthur gibt anderem Arthur drei Stempel,
drei Stempel"
"Jetzt anderer Arthur freut sich"
Nun wird aus dem Video auch ein Rollenspiel. Arthur
nimmt der Moa Dinge weg - ihre Hausschuhe, ein Wassserglas, das Buch, das sie gerade mit ihm lesen will: Moa muss jetzt ganz ganz traurig schauen - Moa lässt den Kopf sinken, die Schultern fallen
traurig nach vorne, Moa jammert nicht, sie ist nur ein Häufchen Traurigkeit ....
Da läuft der Arthur nun herbei und bringt der Moa, was sie gerne hätte.
Moa strahlt: Danke, Danke. Mein Freund ist sooo lieb. Danke!!
Stumm spielen wir das - nur Mienenspiel und Körperhaltung.
Der Arthur ist mit sich hoch zufrieden: er weiß jetzt:
                                       Wir selbst können uns so verhalten, dass es anderen gut tut.
Und genau davon handelt heute auch die Geschichte im Sonntagsbuch der Moa.
Ja, die Welt ist ungerecht, es gibt so viel Leid und Elend - (ein Mann der Hiob heißt, erzählt davon)
Ja, es gibt so viel Traurigkeit und Enttäuschung. Aber nur fragen "Warum, Warum ist das so"
Nur darüber jammern hilft nix: Dort, wo wir selbst sind, (im Buch ist es ein jüdischer Rabbi)
dort wo wir selbst sind - dort können wir
jeden Tag ein bisschen dazu beitragen, dass die Welt für einen anderen gut ist